Das Schulwesen in Reilingen lässt sich bis in die Zeit um das Jahr 1670 zurückverfolgen, als der Schulmeister von Hockenheim die Gemeinde Reilingen mit betreute. Zehn Jahre später hatte Reilingen mit Hans-Peter Bader seinen ersten eigenen Lehrer.
Mit der Kirchenteilung von 1705 wurden auch in Reilingen Konfessionsschulen eingerichtet. Diese Trennung bestand bis zur Einführung der Gemeinschaftsschule durch Großherzog Friedrich I. von Baden. Am 25. Februar 1877 wurden in Reilingen die drei bestehenden Schulen – die evangelische, die katholische und die jüdische – zu einer Schule zusammengeführt. Mit dem Anwachsen der Einwohnerzahl boten die Schulhäuser in Reilingen nicht mehr ausreichend Platz, und ein neues Schulhaus wurde neben dem Rathaus gebaut. Es wurde 1896 seiner Bestimmung übergeben und war fast sieben Jahrzehnte lang Sitz der Schule.
Dann aber wurde auch dieses Schulhaus zu klein, da mit verlängerter Schulzeit auch der Platzbedarf stieg. Die Gemeinde entschied sich für einen „großen Wurf“: einen Neubau neben einem parkähnlichen Gelände mit 15 großzügig ausgestatten Klassenzimmern sowie einer Vielzahl an Fachräumen. Im Oktober 1965 konnte der neue Bau bezogen werden. Ein Erweiterungsbau („E-Gebäude“) kam 1975 hinzu. Hier sind heute die 1. und 2. Klassen sowie die Schulbibliothek untergebracht. Mit dem Bau der Mehrzweckhalle (Fritz-Mannherz-Halle) direkt nebenan boten sich den Schülern ideale Bedingungen für Sportunterricht in der Halle. Hinter der Halle wurde zudem 1982 ein Sportplatz angelegt.
Als 1994/1995 in Baden-Württemberg die Werkrealschule eingeführt wurde, kamen die Gemeinderäte von Altlußheim, Neulußheim und Reilingen überein, gemeinsam eine 10. Klasse für die drei Gemeinden einzurichten. Als Standort wurde die Friedrich-von-Schiller-Schule Reilingen ausgewählt, nicht zuletzt wegen der schon damals sehr guten Ausstattung. Im Jahr 2001 wurde das Hauptgebäude umgebaut: Durch Überdachung des damaligen Innenhofes entstand eine lichtdurchflutete Aula, die einen idealen Ort für Veranstaltungen aller Art darstellt.
Zum Schuljahr 2010/11 wurden die Hauptschulen der Verbundgemeinde Reilingen, Neu- und Altlußheim zur Werkrealschule Reilingen-Lußheim weiterentwickelt. Im Zuge dieser Entwicklung wurde die Schillerschule Stammsitz der neuen Werkrealschule, mit einer Außenstelle in Neulußheim.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist die Außenstelle Neulußheim aufgelöst.
Seit dem Schuljahr 2018/19 ist die Schiller-Schule Gemeinschaftsschule. Sie erhielt einen Anbau mit einer modernen Mensa und digital ausgestatteten Räumen für den differenzierten Unterricht.
Quellen:
700 Jahre Reilingen - Chronik einer Gemeinde in Nordbaden Hrsg: Gemeinde Reilingen 1986